Wilhelm Gruber
Kaufmännischer Angestellter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Wilhelm Gruber wurde am 4.1.1920 in Bad Hall (Oberösterreich) geboren. Er arbeitete als kaufmännischer Angestellter. Er war verheiratet und Familienvater.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 10. 9. 1943 wurde Wilhelm Gruber verhaftet, und am 20. 6. 1944 wegen Abhörens ausländischer Sender zum Tode verurteilt. Am 19.9.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus seinem Abschiedsbrief
„Heute, wenn die Sonne ihre letzten Strahlen über die vom Kriege zerrissene Erde versendet, ist mein Leben erloschen. Gerade heute erwartete ich Deinen lieben Besuch. Auch der war mir nicht mehr vergönnt, aber dafür trage ich Dein Bild und das Bild unserer Kinder bis zu meinem letzten Atemzug an meiner Brust. Ich danke Dir für all Deine Liebe, Güte und Treue, die Du mit in überreichem Maße während der glücklichen und ach so kurzen Zeit unserer jungen Ehe erwiesen hast. Erziehe unsere Kleinen zu anständigen, aufrechten und braven Menschen, damit sie als vollwertige Staatsbürger in eine neue und hoffentlich bessere Zukunft hineinwachsen.“
Benennung einer Verkehrsfläche nach Wilhelm Gruber
Seit Juni 1946 ist eine Verkehrsfläche in Steyr-Münichholz nach ihm benannt.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien